Freitag, 27 Dezember 2024

Enthüllung Tafel Prinz Max

 


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SECKENHEIM:

Alte Fischerkneipe nennt sich heute "Prinz Max"


 
Zum Gasthaus "Prinz Max" kamen zahlreiche Interessenten, um bei der Enthüllung der nächsten historischen Tafel dabei zu sein.
© hat
Von unserem Mitarbeiter
Hartwig Trinkaus


Seckenheims Geschichte zeigt sich sehr vielfältig. Informationstafeln an verschiedenen Gebäuden sollen das deutlich machen und in einen historischen Rundweg münden. Sozusagen Schritt für Schritt kümmert sich darum der Historische Verein Seckenheim. Als jüngste Tafel wurde nun die von Wilhelm Stamm verfasste Geschichte des "Prinz Max" ebendort enthüllt.
Dazu begrüßte Vereinsvorstand Ralf Busch zahlreiche Gäste in Seckenheims ältestem Ortsteil und dankte Rita Biegel-Weber und Heinz Biegel für die Möglichkeit hier ein Schild anzubringen, das zudem vom Wirtsehepaar auch noch gespendet worden war.
Christian Schabacker, hielt in seiner Funktion als Chef der Sportangler einen kurzen Vortrag über den Neckar als Fischerareal. Denn viele Anwohner des "Hunsrück"(Dialekt: Hunsarigg) waren Fischer und Tagelöhner mit kleiner Landwirtschaft, als 1721 die Gaststätte "Zum Anker" als Vorläufer des heutigen "Prinz Max" in Seckenheims ältestem Ortsteil gegründet wurde. Sie ist damit die älteste noch bestehende Wirtschaft Seckenheims, die sich im Laufe der Jahre neben weiteren Gasthäusern entlang des Neckars, zum Treffpunkt der "Hunsarigga" und von Gästen aus der Neckarschifffahrt entwickelte. Damals bot das Haus auch Betten an, denn es war, so Busch, offizielle Übernachtungsstelle der Flößer und Treidler. Diese Gäste fielen nach 1878 durch den Einsatz der Kettenschlepper und spätestens um 1930 mit dem Bau des Neckarkanals jedoch weg.
Als erster Gastwirt ist auf der Tafel der 1687 geborene Christoffel Wolf genannt, der den "Anker" im Nebenerwerb betrieb. Die Familie Zwingenberger, die über Generationen den Wirt stellte, erwarb 1860 den "Anker" und benannte ihn nach Maximilian von Baden (1796-1882), einem Sohn des badischen Großherzogs Karl Friedrich, entsprechend um. Die Gaststätte mitten im Hunsrück war ohne Tanzsaal trotzdem ein Treffpunkt, insbesondere der "kleinen Leute". Mit der Errichtung der diesseits der Neckarstraße (heute Breisacher Straße) gelegenen Kegelbahn, auf der sich so mancher Hunsarigger Kegelbu ein Taschengeld verdiente, entwickelte sich der "Prinz Max" zum Wirtshaus mit Stammtischen und einem TV-Gerät, auf dem Deutschland 1954 Fußballweltmeister wurde, samt Kicker im Nebenzimmer und überstand so das 20. Jahrhundert.
Heinz Biegel selbst erinnerte daran, dass er 2005 mit Ehefrau Rita Biegel-Weber das Anwesen erworben hatte, um es gründlich zu sanieren. Es gelang ihm die Bausubstanz des vorderen, ältesten Gebäudeteiles zu erhalten und es, ohne zu "vermodernisieren", ab 1. Juli 2006 zum gerne besuchten Speiselokal zu machen. Heute ist die einstige "Fischerkneipe" beliebter Treffpunkt verschiedener Stammtische, und mit den "Bands im Prinzer" hat Biegel eine neue musikalische Tradition grundgelegt.

© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 18.05.2016

 


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Weitere „Enthüllungen“ über Seckenheim
Verein Historisches Seckenheim stellt die nächsten Ortstafeln vor


Ralf Busch (rechts) enthüllt gemeinsam mit Heinz Biegel und seiner Frau die Historische Tafel am traditionsreichen „Prinz Max“.   Foto: Warlich-Zink

SECKENHEIM.  Am  Pfingstsamstag  wurde  am  „Prinz Max“  eine  weitere  Ortstafel vom  Verein  Historisches  Seckenheim  offiziell  vorgestellt.
Am  2.  Juni  folgte  am  Volksbank-Gebäude der nächste Termin. In Kürze werden auch an der  katholischen  Kirche  und der  Waaghalle  Schilder  angebracht. Es geht zur Freude von Vereinsvorstand  Ralf  Busch und  seinem  Team  Schlag  auf Schlag.  Schließlich  handelt es  sich  dabei  um  eine  Aktion im  Rahmen  von  1250  Jahre Seckenheim,  die  am  Ende  in einem  ortshistorischen  Rundgang  münden  soll. 
Wie  schon bei den vorangegangenen Ortsterminen war auch am „Prinz Max“  das  Besucherinteresse groß.  Schließlich  handelt  es sich dabei um das älteste noch bestehende Gasthaus. 
Auf der Tafel hat Wilhelm Stamm die Geschichte der ehemaligen Fischer-  und  Schifferwirtschaft seit  1721  kompakt  zusammengefasst. Schon damals ein beliebter  Treffpunkt,  ist  der „Prinz  Max“  nach  seiner  Restaurierung und Neueröffnung im Jahr 2006 auch heute wieder ein Ort des geselligen Zusammentreffens, an dem Heinz Biegel  und  Rita  Biegel-Weber Hausmannkost regelmäßig mit handgemachter  Musik  kombinieren. Das Ehepaar sponserte aus  Anlass  des  zehnjährigen Bestehens die Tafel am „Prinzer“. 
Das  Lokal  liegt  an  der Hausstrecke der Seckenheimer Anglervereine.  Daher  nutzte Christian  Schabacker  gerne  die  Gelegenheit,  über  die Veränderungen des Neckars als Lebensraum für die Fischwelt zu  sprechen.  Wie  der  Vorsitzende  des  Sportanglervereins berichtete,  war  der  Fluss  in den  1950er  und  -60er  Jahren trotz  mäßiger  Wasserquali-tät  von  abwechslungsreichen Abschnitten  und  reichem Fischbestand geprägt. Mittlerweile  sei  die  Wasserqualität durch die Kläranlage gut. Der Fischbestand  habe  sich  jedoch  unter  anderem  aufgrund des  mangelnden  Nahrungsangebots  und  des  Niedrigwassers  deutlich  verschlechtert. Dies war zu Zeiten des ersten Wirts  Christoffel  Wolf  und seiner Nachfolgern, der Familie  Zwingenberger,  die  1860 den „Anker“ erwarb und über viele  Generationen  unter  dem Namen  „Prinz  Max“  führte, noch  ganz  anders.  Der  Fluss war  Grundlage  des  Broterwerbs der auf dem Wörth oder im Hunsrück lebenden Fischer und  Schiffer  Seckenheims. Das Lokal mit seiner direkt gegenüber  liegenden  Kegelbahn galt als Treffpunkt zahlreicher Stammtische.  Die  Kegelbahn ist  mittlerweile  ebenso  verschwunden  wie  die  Fischer und Schiffer.
Nicht jedoch die Stammtische  und  Stammgäste, die das Lokal nach seiner Sanierung  seit  nunmehr  zehn Jahren besuchen.

Seckenheim-Rheinau-Nachrichten vom 10.06.2016

 


Impressionen der Enthüllung: Bilder Förderverein historisches Seckenheim e.V.

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  • Enthuellung-PrinzMax04