Montag, 09 Dezember 2024

 


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Seckenheim: St. Aegidiusgemeinde und Geschichtsverein enthüllen Gedenktafel mit Informationen über die Entwicklung der Kirche
Das Gotteshaus in Wort und Bild

enthuellung St Aegidius

Pfarrer Markus Miles (links) enthüllt zusammen mit Ralf Busch die Informationstafel zur St. Aegidiuskirche in Seckenheim.
© SANE

Das Ortsjubiläum "1250-Jahre Seckenheim" ist für den Förderverein Historisches Seckenheim Anlass, Informationstafeln an historischen Stellen anzubringen. Die inzwischen siebte Tafel wurde nun an der katholischen Kirche enthüllt. Zusammen mit etlichen Katholiken und Protestanten enthüllte Vereinsvorsitzender Ralf Busch zusammen mit Pfarrer Markus Miles die große Tafel, von Diakon Winfried Trinkaus und Wilhelm Stamm in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv gestaltet.

Neben den zahlreichen Informationen erläutern Bilder die Geschichte der Gotteshäuser an dieser Stelle. Pfarrer Miles dankte für die Initiative des Fördervereins und freute sich, dass dies im Rahmen des Doppeljubiläums, "1250 Jahre Seckenheim" und "110 Jahre vierte St. Aegidiuskirche" möglich wurde.

"Die Geschichte des Ortes ist auch die Geschichte der Kirchen im Ort", so der Geistliche dazu. Das bestätigten auch die Stadträte Marianne Seitz, Ralph Waibel sowie die Bezirksbeiräte Adelgunde Freisinger, Evi Korta-Petry und Sabine Stanke.

Erste Kirche wohl vor 700

Die von der Seelsorgeeinheit St. Martin finanzierte Tafel erklärt, dass das erste Kirchengebäude an dieser Stelle eines der ältesten rechtsrheinischen Gotteshäuser war. Die Gründung der noch ungeteilten Seckenheimer Christen reicht wohl vor das Jahr 700 zurück.

Erstmals erwähnt, schenkt die Kirche 823 Kaiser Ludwig der Fromme (778-840) dem Kloster Lorsch. Somit ist sie dem Lorscher Heiligen Nazarius geweiht. Das Kloster wird 1247 aufgehoben, ein langer Streit folgt, schließlich wird Seckenheim pfälzisch, und 1358 überträgt Kurfürst Ruprecht I. (1309-1390) die Pfarrei an das St. Aegidus-Stift in Neustadt/Weinstraße.

1470 gotischer Bau

Seither ist der Heilige Abt Aegidius Patron der Pfarrei und von Seckenheim. Um 1470 wird die romanische Kirche durch einen gotischen Bau ersetzt, der ab der Reformation mehrfach im konfessionellen Gebrauch wechselt.

1650 durch den "Bergsträßer Rezeß" der Kurpfalz zugeschlagen, wird eine Simultankirche für Protestanten und Katholiken daraus. Doch dann unterspült der reißende Neckar die Fundamente, so dass Schlossbaumeister Sigismund Zeller eine barocke Kirche näher am Ort baut, die am 20. November 1738 geweiht wird. Beide Konfessionen betreten für 131 Jahre "ihr" Gotteshaus durch die heute noch vorhandene Außentür im Turm. Mit dem Bau der evangelischen Erlöserkirche verlassen 1869 die Protestanten das gemeinsame Gebäude. Die Bevölkerung wächst vehement. Zellers Kirche ist Ende des 19. Jahrhunderts zu klein und weicht einem dreifach größeren neobarocken Gotteshaus.

Schäden durch die Kriege

Das Langhaus wird um 90 Grad gedreht, damit rückt der um ein Stockwerk erhöhte Kirchturm aus der Mitte heraus. Am 27. Mai 1906 eingeweiht, mussten die Bronzeglocken in zwei Weltkriegen abgeliefert werden. Am 28. März 1945 gerät die Kirche unter Beschuss und brennt aus.

Der erste Gottesdienst im gesamten Kirchenraum wird bereits sechs Jahre nach der Zerstörung gefeiert. In den folgenden Jahrzehnten wurde der sakrale Raum mehrfach umgestaltet. Die große Renovierung zum 100-jährigen Bestehen des Kirchengebäudes im Jahre 2006 gab der Kirche im Inneren ihr heutiges Aussehen. Im Außenbereich wurde jetzt die Informationstafel angebracht.
© Mannheimer Morgen, Montag, 08.08.2016

 


 

 Impressionen der Enthüllung: (Bilder Förderverein historisches Seckenheim e.V.)

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